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Remy Cointreau kauft Bruichladdich

Man munkelte darüber bereits seit Jahren - Bruichladdich sollte verkauft werden. In der vergangenen Woche wurden die ersten näheren Informationen über Verhandlungen mit der französischen Remy Cointreau Gruppe bekannt.

Heute lief es dann über den Ticker. Bruichladdich wurde für - festhalten - 90,3 Mio. US$ (74,5 Mio. EUR, 58,2 Mio. GBP) verkauft.

Nun wurde bei uns im Forum schon heftig diskutiert, ob es unlauter sei, eine so schöne und feine, sich im Privatbesitz befindliche, Brennerei überhaupt an einen Konzern zu verkaufen.

Die Diskussion darüber ist müßig, wenn ein solcher Kaufpreis im Raum steht. Im Jahr 2000 wurde Bruichladdich für 10,1 Mio. US$ (8,3 Mio. EUR, 6,5 Mio. GBP) gekauft. Wer möchte nicht in 12 Jahren sein Investment vervielfachen und zur Ruhe setzen? Wenn dermaßen viel Geld im Raum steht, dann kann man wirklich den Beteiligten - aus meiner privaten Sicht - nicht  vorwerfen, sie hätten bis zum St. Nimmerleinstag weitermachen müssen und auch ihre Kinder zur Weiterführung verpflichten müssen.

90 Mio. US$ sind schon ein Haufen Geld für drei Kupferbrennblasen und eine Handvoll alter Gebäude auf einem abgelegenen, schlecht zu erreichenden, Eiland. Doch diese astronomische Summe zeigt, wie sehr unser Single Malt Whisky - ganz besonders von der Insel Islay - weltweit verlangt ist.

Ich möchte den ehemaligen Eigentümern herzlich für ihre Arbeit danken. Ohne sie würde die Brennerei heute vielleicht immer noch im Dornröschenschlaf liegen. Ich gönne ihnen ihren Gewinn von Herzen und ich hoffe, dass sie das ganze Geld besonders in der heutigen Zeit gut anlegen können, so dass sie nach dem Dutzend aufreibenden Jahren harter Arbeit jetzt ihren Lebensabend in Ruhe und Sicherheit verbringen können.

Doch halt: Ich habe es läuten hören, dass der harte Kern der Truppe die Port Charlotte Brennerei wieder aufbauen möchte. Vielleicht haben sie für diese Aktivitäten ja noch ein paar 'Milliönchen' übrig.