Jim Murray’s Whisky Bible 2019 sorgt wie erwartet für Gesprächsstoff

Petra Milde |

Mit dem Bourbon William Larue Weller wird bereits zum vierten Mal in Folge ein Nordamerikaner World Whisky of the Year

Er bleibt seiner Linie der letzten Jahre treu: Der von den einen als Whiskypapst und den anderen als Enfant Terrible der Whiskyszene angesehene Autor Jim Murray hebt einen amerikanischen Whiskey auf seinen Whisky-Bible -Thron. Müsste das Buch nicht mittlerweile „Whiskey Bible“ heißen, ist man da fast versucht zu witzeln. Ganz klar: Die meisten sehen die Sache mit europäischen Single Malt Augen, während die Welt der Bourbonfans völlig in Ordnung ist.

Gekrönt, aber längst vergriffen

Nach den Siegern der letzten Jahre Colonel EH Taylor Four Grain Bourbon (2018), Booker’s Rye (2017) und Crown Royal Northern Harvest Rye (2016) ist diesmal der William Larue Weller 128.2 Proof der Whisky des Jahres. Er gehört zur Buffalo Trace Antique Collection 2017, was Kennern der Szene sofort verrät, dass wenig Chancen bestehen, diesen Whiskey ins Glas zu bekommen. Diese speziellen Abfüllungen (Sie können hier eine News über die diesjährigen Releases lesen) sind regelmäßig kurz nach ihrem Erscheinen vergriffen, ganz abgesehen davon, dass sie bei uns sowieso nicht vertrieben werden.

Glent Grant 18: Stammplatz auf dem Treppchen

Wir können uns immerhin damit trösten, dass Jim Murray mit seiner Nummer Zwei einen schottischen Single Malt aufs Treppchen hebt, der ohne große Schwierigkeiten in den meisten Shops zu haben ist, auch hier bei Whisky.de: Glen Grant 18 Jahre ist eine Art Dauerbrenner der Whisky Bible. Letztes Jahr Platz 3, davor schon einmal Platz 2 – auch hier beweist Jim Murray Linientreue.

Irische und schottische Titel bringen kaum Überraschungen

Der drittbeste Whisky der Whisky Bible 2019 ist wie der Sieger auch eine Abfüllung der Buffalo Trace Antique Collection 2017: Thomas H Handy Sazerac Rye 127.2 Proof. Auch Single Cask of the Year ist ein Amerikaner, nämlich der Bourbon Blanton’s Gold Edition Single Barrel. Irish Whiskey of the Year ist aber tatsächlich kein Amerikaner, sondern der Redbreast Aged 12 Years Cask Strength. Auch hier bleibt Jim Murray sich treu: Im vergangenen Jahr gewann der Redbreast 21 Jahre diesen Titel. Ebenso Konstanz beim den besten Blended Scotchs: Ballantine’s Finest und Johnny Walker Black Label wurde in den Kategorien ohne Altersangabe und 5-12 Jahre gekürt. Bei denen besteht kaum das Risiko, dass sie deswegen sofort vergriffen sind.

Wer sich für eine Auflistung weiterer Auszeichnungen interessiert, findet sie hier bei scotchwhisky.com.

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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