Bruichladdich Black Art 10.1: Ein 29 Jahre alter Single Malt

Petra Milde |

Die Zusammensetzung der Fässer verrät die Islay-Brennerei nicht

 

Die Brennerei Bruichladdich setzt bei ihrer Arbeit stark auf Transparenz und veröffentlicht immer möglichst genaue Details jeder ihrer Whiskyabfüllung. Es gibt eine Ausnahme: Die Fasszusammensetzung der Black Art Editionen wird nicht verraten.

Der jeweilige Jahrgang des Whiskys wird allerdings angegeben. Beim neuen Bruichladdich Black Art 10.1 handelt es sich um Fässer aus dem Jahr 1993, vor der vorübergehenden Schließung der Brennerei also. Der Black Art wird ohne Kältefiltration in natürlicher Farbe und in Fassstärke abgefüllt wird. Bruichladdich Black Art 10.1 bietet eine Alkoholstärke von 45,1% vol und wird im Laufe der nächsten Tage auch im deutschen Fachhandel erhältlich sein.

In kreativer Freiheit entstanden

Seit nunmehr 10 Jahren bringt Bruichladdich die Black Art Abfüllungen heraus. Es ist die sechste Edition, die Adam Hannett, Head Distiller der Bruichladdich Distillery, kreieren durfte.

Er meint: "Die kreative Freiheit, die ich bei der Herstellung dieses Single Malts habe, ist ein Privileg. Sie erlaubt es mir, Risiken einzugehen und den Bereich des Möglichen zu erkunden. Bei der Whiskyherstellung kommt es auf die harmonische Verbindung zwischen Fass und Spirituose an. Black Art 10 ist eine Feier der außergewöhnlichen Dinge, die geschehen können, wenn wir uns nicht um Details kümmern, sondern einfach den Geschmack schätzen und genießen.“

Offizielle Tastingnotes für den Bruichladdich Black Art 10.1

Farbe: Mahagoni

Duft: Warm und einladend mit Noten von getoasteter Eiche, Schokolade, Zedernholz, Leder und etwas Zimt sowie Nelke. Die elegante Fruchtigkeit erinnert an süße Aprikosenmarmelade, reife Melone, Kirschen und Schwarze Johannisbeeren. Den Abschluss bildet ein Trio aus erfrischendem Zitrusduft mit in Honig getauchten Stachelbeeren, floralen Noten (Geranie und Heckenkirsche) sowie maskulinen Jod- und Lederaromen.

Geschmack: Malzzucker, Ingwerkekse und Zitronentarte mit Baiserhaube. Auch hier erkennt man die eingekochten Aprikosen, allerdings garniert mit nussigem Marzipan. Das getoastete Eichenholz bringt Aromen hervor, die an Schokolade, Vanille und Früchte in Sirup erinnern. Rosinen, Pflaumen und Melonen machen den Fruchtkorb komplett. Nach ein wenig Zeit kommen einem Jod, Kokosnuss mit würzigem Ingwer und Zimt in den Sinn. Die Textur erscheint unglaublich weich und samtig.

Nachklang: Besonders weiches Finish mit süßem Fudge, reifen Früchten sowie einem Hauch Tabak und Ingwer. 

Bild: Bruichladdich via Eggers & Franke

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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